Elfriede Fulda zeigt Bilder aus sechs Jahrzehnten aus der Buchbinderei Posselt

Bensberg. Am Anfang standen stimmungsvolle, oft unter düster-dramatischen Himmel geduckte Landschaften, manchmal versunken in die zeitlose, von starken Konturen umrandete Herbststimmung ostasiatischer Holzschnitte. Das war in den 40ger Jahren, als die 1921 in Köln geborene Elfriede Fulda als Grafikerin zu den Junkerswerken nach Dessau verpflichtet war.

Erst als sie an der Stuttgarter Akademie Kunst studierte und mit dem Erbe des Bauhaus-Inspirators Adolf Hölzel in Berührung kam, wechselte sie radikal die vorher verhaltene Farbpalette und trieb die Formgestaltung in die Welt der Abstraktion. Dennoch blieben die inhaltlichen Zusammenhänge zwischen ihren frühen Landschaften und ihren kubistisch-expressionistisch verfremdeten Szenen aus den 60ger und 80ger Jahren in Aufbau und Komposition erhalten, wie sich bei einem Besuch ihrer Ausstellung in der Buchbinderei Posselt am Bensberger Industrieweg 5 (bis 12. 6.) unschwer erschließt.
Aus einem Netzwerk leuchtend bunter Mosaikscherben entfalten sich architektonische Elemente und Baumgruppen, differenziert sich Horizont, Firmament und Gestirn. Wer sich der so in Farbflächen aufgelösten Formwelt an bunt verglaste Kirchenfenster erinnert fühlt, ahnt richtig: Elfriede schuf auch Fenster für 6 evangelische Kirchen, u.a. in Rösrath-Forsbach.

gf
Kölnische Rundschau, 14.5.2004